„Kennen Sie eine/n Therapeut/in, der/ die gebärden kann?“

„Also hier in der Nähe nicht...“

Dieser Dialog findet in Deutschland oft statt: in psychosozialen Beratungsstellen, bei Elternsprechtagen, in Supervisionszirkeln. Zu oft, wie wir, die Gründerinnen von mhDeaf finden.

Die drei Richtlinienverfahren, die von der kassenärztlichen Vereinigung anerkannt und damit Kassenleistung sind, sind die Verhaltenstherapie, der tiefenpsychologisch fundierte Ansatz und die Psychoanalyse. Theoretisch gibt es eine gute Versorgungslage für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder in  emotionalen Krisen. Genauer gesagt: für Hörende. Sucht ein tauber Mensch, ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsner mit depressiven Symptomen einen Therapieplatz, bleibt die Email oft unbeantwortet oder er/ sie erfährt, dass sich die Therapeutin leider so gar nicht auskenne auf diesem Gebiet. Die Zahl der selbst tauben und schwerhörigen Fachkräfte im therapeutischen Bereich steigt. Aber noch ist es schwer, barrierefrei eine Therapieausbildung zu absolvieren. Auch gibt es zunehmendes Interesse hörender Behandler/innen, sich in die Materie einzuarbeiten. Diese Themen haben wir uns auf die Agenda geschrieben.